Tausend Antworten auf das Bedürfnis zu glauben
"Die Befreiung des uns ganz natürlichen Bedürfnises zu glauben von den Fesseln eines schädlichen Monotheismus, eines künstlichen Produkts, das über Jahrtausende ausgenutzt wurde zu dem Zweck der Ausübung von Kontrolle, Überwachung und Bestrafung".
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lienNichts scheint unser unersättliches Bedürfnis nach Glauben zu stillen. Trotz des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts, wird dieses Bedürfnis immer neu geboren. Vielleicht deshalb, weil es in den Quellen des menschlichen Denkens, in der Sehnsucht nach dem Unendlichen und in unserer unersättlichen Suche nach dem Glück verwurzelt ist.
Vitaly Malkin hinterfragt dieses Bedürfnis, an den Himmel zu glauben, ohne ihn minimieren zu wollen. Das menschliche Wesen braucht Riten und Bezugspunkte, die sein Leben strukturieren und das Sozialfeld füllen. Wenn der Glaube an einen Gott jedoch begründet ist, so zwingt uns nichts dazu, uns an einen einzigen Gott zu binden. Der Monotheismus ist ein monomanischer Glauben, der uns Schuldgefühle bereitet und unsere Köpfe durcheinander bringt. Sein Ziel ist es, sich des Lebens der Menschen zu bemächtigen, indem er eine geschlossene und zwingende rituelle Ordnung aufzwingt. Am Ende seines Exkurses über die Monotheismen setzt sich Vitaly Malkin mit viel Freude mit ihrem ersten Opfer auseinander: den weit mehr toleranten »Religionen« aus anderen Zeiten oder anderen Horizonten. Nach der Heraufbeschwörung eines Besuchs bei einem sibirischen Schamanen, der Wiederentdeckung der Polytheismen und des geradezu wieder aufblühenden Mythos der Hexen, rehabilitiert er einen gewissen Widerstandsgeist gegen den hegemonialen Anspruch der Einen Götter, und beruft sich in einem anregend freudevollen Moment auf jene Riten, die unsere menschliche, allzu menschliche Leben zärtlich begleiteten.
"Es gibt für mich keinen Unterschied zwischen einem totalitären Denken und einer selbstsicheren monotheistischen Religion".