Der Untergang der Meinungsfreiheit
"Endet meine Freiheit notwendig dort, wo die Freiheit des anderen beginnt? Was darf ich sagen? Darf ich alles sagen? Muss ich mir alles anhören?"
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lienHeute, im Zeitalter von Facebook und Twitter, verfügen wir über so viele Mittel, uns frei auszudrücken, wie noch nie zuvor in der Geschichte. Dennoch fühlten wir uns nie so mundtot wie heute. Von dieser paradoxen Feststellung geht Vitaly Malkin in seiner Darstellung aus: unsere demokratischen Gesellschaften gewährleisten unsere Meinungsfreiheit und bieten uns die technologischen Mitteln, sie zu nutzen. Und doch darf man heute, sofern man anders denkt als die Mehrheit, kaum etwas sagen.
Sich frei ausdrücken zu können ist keineswegs eine für immer gewonnene Freiheit. Es lässt sich in der Geschichte keine Erscheinungsform von einer absoluten und universellen Meinungsfreiheit finden. Von den Höhle der Steinzeit bis hin zu den raffiniertesten Salons der Aufklärung waren wir stets in unserer Freiheit beschränkt. Als natürliches Begehren der Menschen in Gesellschaft, bleibt die Meinungsfreiheit ein Objekt, das erkämpf und behauptet werden muss, der Religion und der Moral zum Trotz.
Heute sehen wir klar: der Obskurantismus ist zurückgekehrt. Vom Fall der Charlie-Hebdo-Karikaturen bis hin zu der « cancellation » von JK Rowling, dem Fall Mila und den kleinlichen Kriegen der « woke »-Anhänger auf Twitter, sind die neuen Zensoren überall zu finden, der gesunde Menschenverstand jedoch nirgends. Es besteht die Gefahr, dass die Fackel der Freiheit erlischt, wo wir sie doch, mehr als je zuvor, weitergeben sollten.
Die Ausdrucksfreiheit im westlichen Sinne sollte weiterhin Objekt des Begehrens und Bestrebens bleiben. Sie wiederzugewinnen: das ist das Ziel dieses Buches.
"Für den Russen, der ich bin, ist nichts bestürzender als die kalte Zurückhaltung, mit der die Meinungsfreiheit heutzutage vermeintlich geheiligt wird."