Das Phantom der Moral
«Diese Moral beraubt uns unserer Handlungsfreiheit, unserer Individualität und unserer Lebensfreude!»
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lienTrotz des scheinbaren Schwindens religiöser Praktiken geistert die Moral weiterhin durch die westlichen Gesellschaften. Überall tauchen moralische Wertschätzungen auf, die aus uralten Zeiten stammen und alle auf eine gleiche zwingende und gebieterische Moral zurückgehen, die sich den Gewissen aufdrängt. Sie versteckt sich hinter der Maske "progressiver" Schlagwörter, und steigert sich vor lauter Leidenschaft der Gleichheit in die Hysterie. Das nun zur wahren Obsession gewordene Gefühl der Ungerechtigkeit steckt alle Aspekte des Soziallebens an, nährt die Eifersucht und den Konformismus. Auch die Minderheiten versuchen nun ihre Agenden und Beschwerden durchzusetzen, welche wiederum undifferenziert vom Volk übernommen werden.
Angesichts dieser Spirale des Ressentiments, beruft sich Viltaly Malkin hingegen auf eine natürliche, positive Moral, die eines Spinozas, Nietzsches oder Bergsons. Eine Moral, die sich in die Bewegung des Lebens einschreibt und in unserem Verlangen, in unserem Sein zu beharren. Eine Moral, die die Talente jedes Einzelnen sublimiert. Oder die « Kompetenzen », wie sie bescheiden vom Autor genannt werden, der dann einen neuen Bezug zur Realität entfaltet, der uns befreien würde von der Zwangsjacke alter Moralvorstellungen und uns dazu einlädt, hier und jetzt zu agieren, das Leben gleichzeitig hemmungslos zu genießen. Ein schöneres, brennenderes Leben, befreit von allen invasiven Verbittertheiten.
«Meiner Ansicht nach liegt der große Irrtum der philosophischen Tradition seit jeher darin, die Moral als etwas Beständiges, Transzendentes und Ewiges zu betrachten. Und wir leiden heute noch an den Konsequenzen.»